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Alai, Karin Hasselblatt (Übers.)
Roter Mohn
Roman


Bestsellerverdächtige Familiensaga eines Fürstengeschlechts im alten Tibet vor dem Einmarsch der Roten Armee. Fremde Welt mit Wiedererkennungseffekt.

Jeder weiß, dass der zweite Sohn des Fürsten Maichi ein Idiot ist. Als Thronfolger wird er nie zum Zug kommen. Umso unvoreingenommener beobachtet er seine Umgebung - die Festung des Fürsten im äußersten Osten Tibets, die rücksichtslose und grausame Feudalherrschaft, die in kleinliche Streitereien verwickelten Lamas, die Intrigen um schöne Frauen und die Fehden mit benachbarten Herrschern, die wechselnden Allianzen mit den Chinesen. In das entlegene Hochland dringt die Moderne lediglich als fernes Echo. Als ein Sondergesandter der chinesischen Regierung Fürst Maichi Mohn anbauen lässt, wird dieser unermesslich reich. Die betörende rote Mohnblüte und der Duft der reifenden Kapseln bringen Unruhe in das archaische Leben. Einzig der Idiot erkennt, dass sich das Ende einer Ära abzeichnet.

Zunächst von vielen chinesischen Verlagen wegen der heiklen politischen Thematik abgelehnt, wurde "Roter Mohn" 1998 ein Bestseller und 2000 mit dem wichtigsten chinesischen Literaturpreis, dem Mao-Dun-Preis, ausgezeichnet.

Der Autor
Alai, geboren 1959 in der Nähe von Markang (Nord-Sichuan), begann Anfang der Achtzigerjahre Gedichte und Erzählungen in der Zeitschrift "Tibetische Literatur" zu veröffentlichen. Später zog er nach Chengdu, wo er Chefredakteur von "Science Fiction World" wurde, Chinas größtem Science-Fiction-Magazin. "Roter Mohn" ist sein erster Roman.

Pressestimmen


"An dieser Mischung aus fantastischem Epos und Entwicklungsroman faszinieren nicht allein die exotische Kulisse und die tief ausgeleuchteten Charaktere. Der Roman besticht durch eine glänzende Analyse der Macht. Schwung und Frische verdankt der Text dem saloppen Erzählton. Auch als Erzähler ist der Idiot ein Artist und Spieler."
(Tages Anzeiger Zürich, Benedikt Scherer, 05.05.2004)

"Zu feiern ist mehr als eine literarische Überraschung: ein grosser Wurf, das Signal einer neuen tibetischen Literatur. "Roter Mohn" ist ein lebenspraller großer Roman von nie ermüdenden 440 Seiten. Der hinreißende Sprachwitz, die Verbindung von durchsichtiger Höflichkeit mit lakonischer Schlagfertigkeit wird in der Übersetzung von Karin Hasselblatt glänzend wiedergegeben."
(Neue Zürcher Zeitung, Ludger Lütkehaus, 26.02.2004)

"Schön war dieses alte Tibet nur für seine Fürsten und deren Equipage. Aber Alai, der Biograf ihres Untergangs, hat es in ein sagenhaftes Buch verwandelt."
(Die Tageszeitung Berlin, Martin Zähringer, 13.04.2004)

"Tibet ist zwar in, aber meist beginnt und endet das, was wir darüber wissen, mit dem Dalai Lama. Alai füllt mit seinem unterhaltsamen Roman um die fiktive Maichi-Dynastie historische Lücken."
(Gala Hamburg, 15.04.2004)

"435 Seiten Prallheiten, spannende Lektüre! Auf eine längere Bahnfahrt mag man diesen Roman "Roter Mohn" mitnehmen, auch für den Nachttisch und für einen Strandurlaub eignet er sich. Niemand muss lange und aufgesetzte Belehrungen über tibetische Historie oder innere Befindlichkeiten der Hauptpersonen befürchten, und jedermann kann sich an den vielen kurzen Geschichten erfreuen - und ihnen nachsinnen, auch im Hinblick auf Hintergründigkeiten."
(Hamburger China-Notizen, Hans Stumpfeldt, 07.04.2004)

"In der opulent und mit klangvoller Sprache und Witz erzählten Geschichte richtet sich der Idiot als einzig Vernünftiger irgendwo im unwirtlichen Gelände zwischen Mittelalter und Moderne ein. "Roter Mohn" bietet garantiert nicht die im Westen so beliebte Dalai-Lama-Folklore und ist auch, aber nicht nur deshalb empfehlenswert."
(Begegnung der Kulturen Stuttgart, Ingo Anhenn, 01.04.2004)

"Obwohl der Roman politische Parabel und historisches Sittengmälde zugleich ist, ist "Roter Mohn" vor allem eins: ein üppig-lustvoller Schelmenroman, der jedoch den blutigen Untergang, in dem sich jede Geschichte der Macht zu vollenden scheint, nie an die dralle, bisweilen derbe Komik verrät."
(Norddeutscher Rundfunk Hamburg, Claudia Kramatschek, 31.03.2004)

"Eine Geschichte zum Geniessen."
(Berner Zeitung, 23.03.2004)

"Vergleichbar mit Giuseppe Tomasi di Lampedusas "Der Leopard", zeichnet Alais Meisterwerk das Porträt einer überkommenen Feudalgesellschaft, die im Opiumrausch dem Untergang entgegendämmert."
(SonntagsZeitung Zürich, 22.02.2004)

Unionsverlag, 2004, 448 S.
22,90 Euro
Hardcover
ISBN: 978-3-293-00327-9


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