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Übersicht - Reiseziele - Europa - Deutschland - Stuttgart


Baedeker Allianz Reiseführer
Stuttgart

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Vom Heilixblechle, Stäffelesrutschern und Viertelesschlotzern

Baedeker hat einen Führer für seine Heimatstadt neu erarbeitet Heilixblechle - das ist des Stuttgarters Auto vor der Tür. Selbst wenn es kein Mercedes ist, so steht es dort doch an Stelle eines solchen. So sind sie eben, die Stuttgarter: Eine Portion Selbstironie muss sein, sozusagen als Selbstschutz. Das weiß die Baedeker-Redaktion genau, denn sie sitzt oberhalb der Stadt auf den Fildern zwischen Spitzkohlplantagen, hat den Flughafen vor Augen und legt nun schon die 9. Auflage ihres Stuttgart-Bestsellers vor, diesmal sogar völlig überarbeitet und neu gestaltet.

Darin steht, dass die Stuttgarter Viertelesschlotzer und Stäffelesrutscher sind. Das eine geht nicht ohne das andere, denn sie leben in einem Talkessel, und der ist von steilen Hängen umgeben. Die lassen sich nicht erklimmen ohne die 400 Treppen, auf gut Schwäbisch Staffeln genannt. Ohne Staffeln käme man nicht an die Rebstöcke und hätte folglich auch keinen Wein. So gesehen ist das Stäffelesrutschen unabdingbar Voraussetzung für das Vierteleschlotzen, auf Hochdeutsch den Weingenuss.

Jedenfalls war es früher so, und es liegt nahe, dass der Zwang zum ständigen Überwinden von Höhenunterschieden in ursächlichem Zusammenhang steht mit dem Drang der Stuttgarter zum Tüfteln an allerlei technischen Hilfsmitteln in Sachen Fortbewegung. So entstanden bereits 1884 die Zahnradbahn, "Zacke" genannt, die den Talkessel mit den hoch gelegenen Fildern verbindet, und später die Standseilbahn zum Waldfriedhof. Ohne die Tüftler sind Unternehmen von Weltgeltung wie Daimler, Porsche und Bosch und viele hoch spezialisierte mittelständische Betriebe nicht denkbar.

Stuttgart ist mittlerweile längst über seinen Talkessel weit hinausgewachsen und hält, so steht im Baedeker, den Europarekord an Patentanmeldungen. Der hat sich auf fast alle Bereiche der Hightech ausgedehnt. Kein Wunder, dass die Schwabenmetropole zu den hochschulreichsten deutschen Städten zählt und etliche Institute der Fraunhofer- Gesellschaft und der Max-Planck-Gesellschaft hier angesiedelt sind.

Diese Massierung von Man-Power der Sonderklasse verlangt nach einem adäquaten kulturellen Umfeld. So gehört die Stuttgarter Oper, seit 1998 viermal zur "Oper des Jahres" gekürt, zu Spitze des deutschen Musiktheaters, und vom Ballett gehen Impulse für das Tanztheater in aller Welt aus. Auch die Besucher Stuttgarts haben Nutzen davon, und den bringt ihnen auch eine liebens- und erlebenswerte Infrastruktur für Freizeitgestaltung. Weitläufige Grünanlagen und aussichtsreiche Wanderwege rings um den Talkessel, großzügige Einkaufsmeilen und anheimelnde Wohnquartiere sowie die leistungsfähige und vielseitige Gastronomie bieten hohen Gegenwert für die Reisekasse, und nicht nur bei schlechtem Wetter lädt eine außergewöhnliche Fülle von Museen ein. Die Spannweite reicht von der weithin bekannten Staatsgalerie bis zu Kuriosa wie einem Korkenziehermuseum. Vielleicht, so meint der Baedeker, hatte Ulrich von Hutten ja doch nicht ganz unrecht. Der schrieb bereits anno 1519, Stuttgart sei der Name, den die Schwaben dem Paradies auf Erden gegeben haben.

MairDuMont, 2008, 250 S.
17,95 Euro
Broschiert, m. zahlr. farb. Abb., Ktn.-Skizzen u. Pln., Beil.: farb. Faltplan
ISBN: 978-3-8297-1103-6


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